Simon Laks, 1901 in Warschau geboren als Szymon Laks, hier zu sehen als etwa 63jähriger in seiner französischen Wahlheimat, ist als Komponist eine der wunderbarsten Neuentdeckungen der jüngsten Jahre, ganz besonders als bedeutender Liedkomponist. So viel gibt es über ihn zu sagen, so viel wurde – mittlerweile – von seiner Musik eingespielt, dass ich hier einfach nur auf die wohl umfänglichste Radioproduktion verweise, die bislang über ihn und seine Musik entstand. Nicht etwa in Paris, der Stadt, aus der er 1942 nach Auschwitz deportiert wurde, in die er 1945 zurückkehrte, in der er davor und danach in allen Genres komponierte und wo er 1983 starb, sondern in Berlin, wo es die Reihe “Interpretationen” bei Deutschlandfunk Kultur nach wie vor möglich macht, auch weitab vom Mainstream ganze zwei Stunden lang fokussiert Werke und Komponist*innen zu erkunden.
Das habe ich gemeinsam mit dem Laks-Pionier, dem Musikwissenschaftler, Produzenten und Herausgeber Frank Harders-Wuthenow als Studiogast getan – unterstützt von Produktionsleiterin Brid Henning und drei Sprecher*innen für die Übersetzungen der von Laks vertonten Gedichte und die autobiografischen Texte des Komponisten selbst, der auch ein ausgezeichneter Autor war. Sie werden gelesen von Rosario Bona, während Torsten Föste die Gedichte liest; Christine Jensen übernimmt ein weiteres Zitat. Die Sendung “Genie der Sensibilität. Der Komponist Simon Laks – ein diskographisches Porträt” (Erstausstrahlung 19. Mai, 15.05 Uhr) ist jetzt ein Jahr lang online bei Deutschlandfunk Kultur abrufbar.
Vielleicht wird auch Krystian Adam bald Lieder seines Landsmanns singen? Den 1979 geborenen polnischen Tenor, der wechselnd in Warschau und auf Sardinien lebt, traf ich in Zürich, wo er seine Lieblingspartie probt: den Orfeo von Claudio Monteverdi.
(aktualisiert am 23. Mai 2024)