»Dieses Adagietto war Gustav Mahlers Liebeserklärung an Alma! Statt eines Briefes sandte er ihr dieses im Manuskript, weiter kein Wort dazu. Sie hat es verstanden u. schrieb ihm: er solle kommen!!! (beide haben mir dies erzählt!)« Das notierte der Dirigent Willem Mengelberg in seine Partitur der Fünften Sinfonie, als er sie im März 1906 erstmals mit dem Concertgebouw Orkest probte, Das exzellente Online-Archiv des Orchesters verzeichnet ganze 39 Aufführungen des Werks unter Mengelsbergs Leitung bis 1938. Uraufgeführt wurde die Fünfte am 18. Oktober 1904 unter der Leitung des Komponisten mit dem Orchester, das sie auch heute, morgen und übermorgen spielt: Das Gürzenich Orchester Köln, das damals noch Cölner Städtisches Orchester hieß. Für das aktuelle Programm (mit Schumanns Klavierkonzert) schrieb ich einen Text, der auch hier zu lesen ist. Am kommenden Sonntag, 9. Februar, hat in Zürich Giacomo Puccinis Oper Manon Lescaut Premiere; mit der Sängerin der Titelrolle traf ich mich während der Proben. Elena Stikhina, 1986 geboren, erzählt vom Sterben auf der Bühne, der Arbeit mit Regisseur Barrie Kosky, den toxischen Beziehungen der Operngestalten, vom Lampenfieber neulich in der Scala und dem besonderen Kick, der sie aus einem kleinen Städtchen im Ural auf die großen Bühnen der Welt katapultierte: “Irgendwann kommt der Punkt, dass du diese Vibrationen im Körper spürst, wenn du singst. Und danach beginnst du süchtig zu werden.”