25. April 2014

> Von Eckart Runge, dem Cellisten des Artemis Quartetts, habe ich gestern erfahren, dass Websites eher etwas für die ältere Generation seien. Jüngere hätten keine Lust, so etwas eigens anzusteuern und dann noch eine Auswahl zu treffen. Man erreiche sie am besten über Postings bei Facebook. Da er vermutlich recht hat, bewegen wir uns hier also in einem auch schon wieder antiquierten Medium. Und ich dachte, jetzt bin ich modern. So antiquiert, dass es schon wieder cool sein könnte, wäre demnach “das Printmedium”, die Zeitung, und abgesehen davon ist die jüngste ZEIT auch inhaltlich derartig cool, dass ich hier nicht bloß auf meine eigenen Sachen verweisen möchte, sondern erstens auf den einzigen wirklich guten Nachruf auf Marquez; der erste Text, den ich je von Daniel Kehlmann las und der mich bewegen könnte, mein Mißtrauen gegenüber besonders einhellig gefeierten Schriftstellern zu überwinden (zu denen ja auch Marquez gehörte, ohne dass mich das je gestört hätte – er war stärker als jegliches Gewürge). Zweitens auf eine exzellente Recherche im Wirtschaftsteil zu den unfassbaren Bedingungen, die die Post über ihre Subunternehmer ihren Briefkastenleerern zumutet. Drittens auf meine Geschichte zum 150. Todestag von Giacomo Meyerbeer im Ressort Geschichte und viertens auf die Begegnung mit dem bald 80-jährigen Musikdenker Peter Gülke in Weimar, fürs Feuilleton.