> “Die lange Gewöhnung an Schauspiele, die der Zerstreuung dienen, hat uns die Vorstellung eines [...] Theaters vergessen lassen, das alle unsere [...] Vorstellungen durcheinanderwirft, uns einen glühenden Magnestismus von Bildern einflößt [...], deren Vorbeiziehen uns unvergesslich bleiben wird. [...] Und deshalb werden wir den Versuch machen, um sagenhafte Figuren, um gräßliche Verbrechen und übermenschliche Aufopferungen ein Schauspiel zu gruppieren, das sich fähig erweist, die in den alten Mythen wirkenden Kräfte auszudestillieren, ohne doch deren verblichene Bilder zu bemühen.” Das bemerkenswerte Zitat von Antonin Artaud findet sich in einem der Leserkommentare zu meiner auf ZEIT online erschienenen Verteidigung des “Regietheaters” gegen eine in der NZZ erschienene Polemik. Sonst so: In der ZEIT Opernbeilage vom 25. September versuchte ich herauszufinden, wie es Mozarts Don Giovanni nach 226 Jahren im Dauereinsatz geht (“Keine Ruh´ bei Tag und Nacht”). Die Regisseure Krzysztof Warlikowski und Herbert Fritsch halfen dabei sehr, in dem sie so offen wie konträr verrieten, wie sie sich dem Don in Brüssel und Berlin nähern wollen. Für die ZEIT Musikbeilage vom 1. Oktober habe ich den kanadischen Klavier-”Zentauren” Marc-André Hamelin in Dortmund belauscht und in Essen getroffen.