> “Musikdozenten ziehen andere Saiten auf” – unter dieser Überschrift erschien am 6. November auf ZEIT online meine Kolumne über die prekären und unangemessenen Bedingungen, unter denen hochqualifizierte Lehrbeauftragte die Ausbildung an deutschen Musikhochschulen gewährleisten. Anlass war der Aktionstag, an dem diese Musiker bundesweit für ihre Forderungen eintraten. Die Folgen lassen aufhorchen. Baden-Württembergs Wissenschaftsministerin Theresia Bauer kündigte an, den Etat der Musikhochschulen zu erhöhen, statt ihn wie geplant um fünf Millionen Euro zu kürzen. Die Budgets für die Lehrbeauftragten sollen um 20 Prozent erhöht werden. Und in Mecklenburg-Vorpommern will Bildungsminister Mathias Brodkorb die Lehrbeauftragten besser bezahlen. Weil der Bund ab 2015 die BAFöG-Zahlungen übernimmt, wird der Haushalt des Bundeslandes um 30 Millionen Euro entlastet – ein Teil davon soll in höhere Honorare für Lehrbeauftragte fließen.
Chaotisches hört man aus Wuppertal, wo an der Oper das Ensemble abgeschafft worden ist zugunsten eines Stagionebetriebs. Darüber hatte ich am 4. September auf ZEIT online skeptisch nachgedacht unter der Frage “Neustart oder Notstart?”. Vorerst ist eine Bruchlandung daraus geworden. Nur gut zwei Monate nach seinem Amtsantritt hat Generalmusikdirektor und Intendant Toshiyuki Kamioka – er hatte das Wuppertaler Orchester zehn Jahre lang mit Erfolg geleitet – seinen Vertrag vorzeitig gekündigt. “Weg mit Schaden”, kommentiert die F.A.Z.
Eine traurige Nachricht kommt aus Donaueschingen. Armin Köhler, der seit 1992 das Avantgardefestival des SWR auf neue Bahnen gebracht hat, ist mit erst 62 Jahren gestorben. Für die aktuelle ZEIT schrieb ich den Nachruf auf einen Mann, der gerade keine westlich durchtrainierte Betriebsnudel war und um so mehr bewegt hat.