28. Februar 2018

> Der Termin schlechthin nächsten Sonntag ist natürlich „Lunea“, Heinz Holligers neue Oper in Zürich. Auf der Bühne, die einst ihren Vater als “Chorsklaven” sah, singt Juliane Banse jene Sophie von Löwenthal, welche der Dichter Lenau (Christian Gerhaher) tragisch liebt. Wer es nicht nach Zürich schafft, kann am 4. März auch in Oldenburg tolle Vokalisten erleben, nämlich Wiebke Lehmkuhl und Johanna Winkel. Und mich auch, aber als vorlesenden Autor von „Bachs Welt“, der zwischendurch glücklicherweise nicht singt, sondern an der Bratsche aushilft: um 17 Uhr in St. Lamberti. Sechs Tage später, am 10. März, gibt es in der hannoverschen Marktkirche eine Kombination aus „Bachs Welt“ und Orgelmusik, letztere von Ulfert Smidt an verschiedenen Instrumenten gespielt, Beginn um 20 Uhr. Elf Tage später wird JSB 333 Jahre alt! Hier nachzureichen sind drei VAN-Kolumnen: Über CD-Wonnen mit Kindern auf dem Rücksitz, zuwenig Verrisse und Polemiken im Musikbetrieb und schließlich, nein, keine Polemik, sondern ein Loblied auf das Realisieren barocker Kultwerke in extrem abgelegenen Kirchen, Pizza inklusive. Nur so viel auf die Schnelle, später mehr, ich muss los, die Scala wartet, und dort singe ich, bloß gut, schon wieder nicht.

PS Abweichend von manchen Ankündigungen bin ich kein „Musikwissenschaftler“ (ich habe nichts dergleichen studiert, nur als hannoverscher Violastudent wunderbaren Vorlesungen von Hellmut Kühn und Hermann Danuser gelauscht) und seit 1993 nicht mehr „Feuilletonredakteur der HAZ“. Aber es hat in der Geschichte der Menschheit schon tragischere Fehleinschätzungen gegeben.