22. Dezember 2014

> Wer Neues bis Nagelneues lesen möchte, findet in der Abteilung “Oper” einen Essay zur Genese und Aktualität von Wolfgang Rihms Kammeroper “Jabob Lenz” (geschrieben fürs Programmheft der Stuttgarter Oper, an der Andrea Breths hymnisch gelobte Inszenierung derzeit zu sehen ist) und im neuen “128″, dem Magazin der Berliner Philharmoniker, Betrachtungen zum “Publikum von morgen”, das jetzt schon da ist und, was die Besucher ab 50 betrifft, unablässig als “Silbersee” beleidigt wird. Das Heft erforscht auch, wie man sich früher die Zukunft vorgestellt hat, wie es der Klassik im Zeitalter der Digitalisierung ergeht, wie das Smartphone den Umgang mit Musik verändert, warum trotzdem MEHR Vinyls gepresst werden. Neben dem Hauptthema “Zukunftsmusik” geht es mit Rattle und Stegemann um Sibelius, und Altmeister Peter Gülke schreibt, von wegen Silbersee, über “Altersreife, Spätstil, Spätwerk”. Wenn diese 126 Seiten ihre 7 Euro nicht wert sind, dann kann man sich die ganze Kultur auch gleich schenken. Wenn doch, dann auch. Frohes Fest!