17. September 2016

> Spät, aber gewaltig ist “Bachs Welt” in der ZEIT gewürdigt worden. Harald Eggebrecht, als Autor der “Süddeutschen Zeitung” ein Begriff, empfiehlt hier “eines der vergnüglichsten, spannendsten, sogar poetischsten Bücher, in denen Musik und ihre Protagonisten im Mittelpunkt stehen.” Vergleichbares kenne man “sonst fast nur aus englischsprachiger Sachbuchliteratur.” Online nachzulesen ist der Artikel vom 8. September 2016 vorerst nur im teuren Genios-Archiv. Gratis nachzuhören ist ein kleines Gespräch zum Buch mit Falk Häfner, das am 22. August auf BR Klassik gesendet wurde. Unschätzbar sind für mich viele Feedbacks von Lesern, Laien wie Fachleuten. Da findet eine öffentlich nicht wahrnehmbare Rezeption statt, deren Niveau nicht nur den Autor optimistisch stimmen darf – und die durchaus handfeste Folgen hat: “Bachs Welt” geht jetzt in die zweite Auflage.

Morgen hat in der Oper Zürich der “Freischütz” Premiere – mit einer Agathe, die alles andere als ein Opferweibchen ist. Ich habe die norwegische Sopranistin Lise Davidsen vor den Proben (mit Regisseur Herbert Fritsch) getroffen und für das Magazin der Züricher Oper porträtiert. Ebenfalls neu auf dieser Website: Eine kurze Geschichte der Freiheit in der Musik, erschienen im aktuellen “128″, dem Magazin der Berliner Philharmoniker. Zum Thema Freiheit geht es dort in weiteren Beiträgen auch um Kunstfreiheit im Grundgesetz, die aktuelle Situation der Musikfreiheit weltweit (die Verstöße dagegen haben sich in diesem Jahr verdoppelt), um Kunst im Knast, die Freiheit der Interpretation und die besten Popsongs zur Liberté, von Glen Miller bis Kayne West.

Ach, und warum nicht mal ein Wort zum Sonntag? „Gott, du bist mein Antriebsmotor, denn du gibst mir Kraft.“ Mehr davon? In weiteren Strophen gibt es Gott auch als „Heizungsofen“, „liebstes Handy“ und „Kuschelkissen“. Mit Jazzsynkopen vom, gefühlt, Kirchentag 1975. Ganz neu aus der oldenburgischen Landeskirche, erschienen in Siebzehn Lieder. Dass solche Kreationen den nach Zehntausenden zu zählenden Mitgliederschwund der Kirchen bremsen, darf man bezweifeln. Über “Fun & Wellness mit einem Kreuz obendrauf” ist hier mehr zu lesen.