> Vor acht Jahren am 27. Oktober starb Hans Werner Henze, 86jährig, auf einer Konzertreise. Aus diesem Anlass wird der Nachruf, der für ZEIT online entstand, hier nun noch einmal aktuell editiert. Wo Henzes Musik aktuell gespielt wird – sofern das möglich ist – erfährt man beim Schott Verlag und der Hans-Werner-Henze-Stiftung. Neben vielen Erlebnissen mit seiner Musik vergesse ich auch nicht, wie mir der Komponist im August 2007 auf seiner Terrasse in Marino vorschlug, das Rauchen aufzugeben. Er selbst habe mit Mitte 40 davon abgelassen; ob ich fände, dass das seinem Komponieren danach geschadet hätte? Diese interessante Frage war und ist klar mit Nein zu beantworten. Eine mögliche andere Frage wie die, ob der durchtriebene Rat des Großen – verbunden mit ausdrücklicher Raucherlaubnis – auch beherzigt wurde, ist kulturgeschichtlich nicht bedeutend genug, um hier beantwortet zu werden. Ein klares Ja verdient hingegen die Frage, ob Frösche für das Singen gut sein können. Die Mezzosopranistin Vivica Genaux liebt Frösche und froschgestaltige Artefakte, von denen sie Tausende besitzt, weitere sammelt und eines an ihrer Halskette trägt. Ihr Glückstier begleitete sie aus der Nähe von Venedig auch nach Zürich, wo wir uns über Alaska unterhielten und die Frage, wie ein Mädchen aus Fairbanks an die Spitze des barocken Koloraturgesangs geraten kann.