7. Februar 2017

> Ein paar neue Texte sind zu annoncieren. Vor allem die Prager Begegnung mit Zuzana Růžičková, der legendären Cembalistin, 1927 geboren, die eigentlich bei Wanda Landowska studieren wollte, dann aber von den Nazis nach Theresienstadt, Auschwitz und Bergen-Belsen geschickt wurde und 1945 mit zerschundenen Händen noch mal ganz von vorn begann – um eine der maßgeblichen Bachinterpretinnen der Nachkriegszeit zu werden. Der Text ist nachzulesen bei ZEIT online. Im MAG, dem Magazin des Opernhauses Zürich, erschienen unterdessen neue Porträts, für die ich mich mit dem Sänger Philippe Jaroussky in München und mit dem Dirigenten Paul Connelly in Paris traf.

Dort hatte kürzlich auch einer von zwei “Lohengrins” dieser Saison Premiere. Die Inszenierung von Claus Guth habe ich für die ZEIT mit der von Tatjana Gürbaca in Essen verglichen. Eine Entdeckung war jetzt in Hannover zu machen: Lajos Rovatkay hat für den venezianischen Komponisten Ruggiero Fedeli (der auch Vokalbassist, Geiger und Bratscher war und zeitweilig an der 1689 frisch eröffneten hannoverschen Hofoper wirkte) ein Konzert mit lauter neuzeitlichen Erstauführungen realisiert. Wobei sich Fedeli als starker Typ erwies, unglaublich einfallsreich zwischen Nachklängen von Monteverdi und dem Anbruch neuer Zeiten oszillierend.

Das Buch “Bachs Welt” ist jetzt in vierter Auflage unterwegs und demnächst in einigen Lesungen. Die erste ist eine Kreuzung aus Text und Musik: Passagen aus dem Leben der Bachs werden mit deren Musik verschränkt, am 12. März um 17 Uhr in der Saarbrücker Stiftskirche St. Arnual, wo Rainer Oster das Bach Collegium Saarbrücken leitet. Weiter geht es am 20. März um 19 Uhr im Augustinerkloster Erfurt. Am 21. März – dem Geburtstag von JSB – folgt um 14 Uhr eine Lesung im Bachhaus Eisenach und um 18 Uhr geht es örtlich noch weiter zurück an die Thüringer Ursprünge, nämlich ins Rathaus von Gotha, wo unterm Dach einst Caspar Bach mit seiner Familie lebte.