Kategorie-Archiv: Blog

14. Juni 2023

> Am nächsten Sonntag hat in Zürich Puccinis Turandot Premiere, und inzwischen ist das Porträt von Sondra Radvanovsky, die die Titelpartie singt, auch auf dieser Website zu lesen. Inzwischen ist aber auch die Zahl der Künstler*innen, die ich in den jüngsten drei Jahrzehnten traf, um Porträts, Interviews und andere Formen von publizierten Texten daraus zu machen, auf weit über hundert gewachsen. Hauptsächlich für die ZEIT, für das Magazin der Oper Zürich und für VAN entstanden sie; etliche sind – ohne Bezahlschranke – auf dieser Website zugänglich und über die Suchfunktion zu finden. Um einen zeitsparenden (und anregenden) Überblick zu ermöglichen, ist nun in der Rubrik “Inhalt” eine Liste der Begegnungen von A bis Z im Bau. Viele Namen fehlen noch, viele andere sind noch nicht verlinkt. Aber da, der Zeitnot geschuldet, der “in progress”-Modus ein anhaltender sein wird, erscheint es sinnvoll, dIe Liste mitsamt ihren Lücken online zu stellen. In der Rubrik “Begegnungen” selbst stehen zuoberst jeweils nicht nur die allerneuesten Texte, sondern auch ältere, teilweise schon fast “historische”, die aber neu auf dieser Website sind – wie jetzt etwa der Besuch bei Hans Werner Henze im Sommer 2007, vor der Uraufführung seiner Oper Phädra. Auch lediglich neu illustrierte und mit ergänzenden Hinweisen versehene Porträts wie das des fast 100 Jahre alten Elliott Carter aus dem Jahr 2008 kommen auf diese Weise in ein neues Tageslicht und regen vielleicht zu weiterer Spurensuche an. Und zum Hören!

1. Juni 2023

> Eine Sopranistin aus der Karibik in einer Zürcher Tram (oder einem Tram, wie es schweizerisch korrekt heisst), eine Mezzosopranistin von der Pazifikküste bei Starbucks – das sind die settings für neue Porträts von Jeanine de Bique und Siena Licht Miller, die fürs Magazin der Oper Zürich entstanden. Das MAG erreicht demnächst die Nummer 103, in der dann auch die Begegnung mit der Sängerin Sondra Radvanovsky nachzulesen ist – vorweg schon mal der Hinweis auf ihren Youtube-Kanal „Screaming Divas“, im ersten Lockdown gegründet als antidepressives Kollegentreff und mittlerweile ein halbes Who is Who der Opernwelt, erweitert um Freunde wie den Songwriter Rufus Wainwright. [Inzwischen - 11.6.23 - erschienen]. Noch später im Jahr erscheint ein großes Porträt der Komponistin Rebecca Saunders, die ich für das Magazin der Elbphilharmonie traf, nach der Uraufführung ihres packenden Ensemblewerks „Skull“ in der Kölner Philharmonie.

Einen Komponisten wie Anton Bruckner kann man dagegen nur noch in seiner Musik und ihren Begleitumständen treffen, was über ihn aber wohl mehr erzählt, als er selbst in einem Interview in Worte hätte bringen können. „Alles ist zu spät“, schrieb er einem Freund verzweifelt am 13. Februar 1875, einen Tag, ehe er mit einem Adagiothema in jene Fünfte Sinfonie hineinfand, die ihn aus der Depression führte. Diese und seine Sechste sind inzwischen hinzugekommen zur Ersten, Dritten, Siebten, Achten und Neunten, die ich für das Gürzenich-Orchester Köln neu erkundet habe. Die Zweite wird folgen, die Vierte musste, wegen der Arbeit an „Flammen“, für mich entfallen.

In eine viel jüngere Vergangenheit führen die langen Schatten, die die Ideologisierung der musikalischen Avantgarde nach dem Zweiten Weltkrieg wirft. Der Anspruch Adornos, Boulez´, Stockhausens, der Musik von Schönberg aus den Weg zu weisen, hatte weitreichende Folgen. Zeit für den Versuch eines Überblicks mit vielen O-Tönen, nachzulesen und -hören in VAN vom 24. Mai 2023.

5. April 2023

bocca beyer

> Welche Oper das ist, werden dank der Namen wohl alle erraten, die Giuseppe Verdi kennen. Aber wer die Zahlen in den Klavierauszug schrieb, hier im Prolog, Szene 6 von Simone Boccanegra, und was sie bedeuten? Das hätte ich nicht gewusst, ehe ich Michael Beyer traf, einen der Großen in der Zunft der Bildregisseure, die Opernaufführungen und Konzerte für Liveübertragungen und DVDs filmisch umsetzen. Mehr als 250 Produktionen hat Beyer schon verantwortet. Für ein Porträt im MAG der Oper Zürich und auf deren Website hat er mir von seiner Arbeit und seinem Werdegang erzählt; als Interview ist das ab heute bei VAN nachzulesen. Anlass ist die Premiere von Charles Gounods Roméo et Juliette am Ostersonntag in Zürich, die am selben Abend zeitversetzt auf Arte zu erleben sein wird – mit Julie Fuchs und Benjamin Bernheim in den Titelrollen, in der Regie von Ted Huffman und in der Bildregie von Michael Beyer, der wieder sieben Kameras im Haus verteilt hat (das sind im Klavierauszug die umkringelten schwarzen Zahlen) und in hunderten von Einstellungen (blau nummeriert) das Bühnengeschehen ins Video übersetzt.